10.000,- Euro Direkthilfe für Erdbebenopfer in der Türkei

Durch das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien am 6. Februar 2023 ist die Zahl der Toten auf mehr als 42.000 gestiegen (Stand 16.02.2023). Laut der türkischen Regierung wurden fast 220.000 Wohnungen in der Erdbebenzone zerstört, stark beschädigt oder seien abrissreif. 1,6 Millionen Menschen sind in Notunterkünften untergebracht und 600.000 Menschen aus der Region evakuiert worden. Vielerorts fehlen temporäre Unterkünfte. In der Stadt Kirikhan und andernorts etwa bauen sich Menschen Behelfszelte und Öfen aus Materialien, die sie in den Trümmern finden.1

 

Mit der Förderung der ProFiliis-Stiftung möchte der Dortmunder Verein „das forum JUGEND!“ Schlafsäcke für die Kinder im Erdbebengebiet anschaffen. Durch die Kooperation mit dem Jugendverein "YENGECDER (Yaygın Eğitim ve Gençlik Çalışmaları Derneği) aus Muğla/ Türkei" können die Schlafsäcke schnell besorgt und an die Betroffenen verteilt werden.

 

Mit Hilfe der zugesagten Fördermittel in Höhe von 10.000,- Euro sollten ursprünglich vor Ort 333 Schlafsäcke angeschafft werden. Gutes Verhandlungsgeschick führte nun aber dazu, dass aus 333 über 600 Schlafsäcken für die Kinder erstanden werden konnten.

 

1 https://www.tagesschau.de/ausland/erdbeben-tuerkei-syrien-nato-opfer-101.html

 

sf

geschrieben am: 17.02.2023
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Schlafsäcke für Erdbebenopfer in der Türkei
Humanitärhilfe

Schlafsäcke für Erdbebenopfer in der Türkei

Wir alle erinnern uns sicherlich an die Berichterstattung zu den schweren Erdbeben, die im Februar im Südosten der Türkei und im Norden Syriens große Zerstörungen anrichteten und viele Menschen in schwere Notlagen brachten: Am 06. Februar erschütterte zunächst ein Erdbeben der Stärke 7,8 die Region um die Grenze zwischen der Türkei und Syrien. Später am gleichen Tag folgte ein Beben der Stärke 7,5. Zur Einordnung: Laut Richterskalaist bei Erdbeben ab der Stärke 8 mit Zerstörungen in einem Radius von mehreren hundert Kilometern um das Epizentrum zu rechnen. Wochenlang wurde die Region immer wieder von Nachbeben und am 20. sowie 27. Februar von weiteren stärkeren Erdbeben erschüttert. Die Zerstörungen und Verluste sind schrecklich: Es wurden rund 60.000 Tote (davon über 50.000 in der Türkei) und über 125.000 Verletzte (davon über 100.000 in der Türkei) registriert. Eine Vielzahl an Gebäuden wurden zerstört, sodass mehrere Millionen Menschen ihr Zuhause verloren. Auch Krankenhäuser wurden von den Erdbeben zerstört, die Wasser- und Energieversorgung fielen teilweise aus, ganze Regionen waren von der Außenwelt abgeschottet, da Straßen nicht mehr befahrbar waren. Die ohnehin schon katastrophale Situation vor Ort wurde durch starke Regenfälle und winterliche Kälte zusätzlich erschwert. Für die Mitglieder des Dortmunder Vereins das forum JUGEND! e.V. stand sofort fest, dass sie die Menschen vor Ort unterstützen müssen. Aus einer früheren Zusammenarbeit bestand Kontakt zu dem türkischen Jugendverein YENGEÇDER (Yaygın Eğitim ve Gençlik Çalışmaları Derneği; =Verein für nicht formale Bildung und Jugendstudien) in Muğla. Da Muğla an der Westküste der Türkei liegt, gab es hier – im Gegensatz zu weiten Teilen des Landes – keine Einschränkungen in der Produktion verschiedener Hilfsgüter. Aus diesem Grund kontaktierte das forum JUGEND! e.V. den türkischen Kooperationspartner und gemeinsam wurde die Bereitstellung von Hilfsgütern geplant: Mit finanzieller Unterstützung der ProFiliis-Stiftung in Höhe von 10.000,- Euro sollten 333 hochwertige Kinderschlafsäcke angeschafft werden. Die Zuständigen bei YENGEÇDER traten in Kontakt mit einem lokalen Hersteller und durch gute Verhandlungen konnten für die vorhandenen Mittel sogar über 600 Schlafsäcke erworben werden. Der türkische Jugendverein YENGEÇDER kümmerte sich (mit Hilfe der Kommune Muğla und des Jugendministeriums) auch um den Transport aus Muğla ins Erdbebengebiet nach Adiyaman und um die Verteilung der Kinderschlafsäcke an bedürftige Familien. (Karte ohne grüne Markierungen: GEO) Der Verein das forum JUGEND! e.V. wurde im Jahr 2019 von Menschen, die alle aus unterschiedlichen Ländern geflüchtet oder emigriert sind, gegründet. Aufgrund der eigenen Erfahrungen, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein, verfolgen die Vereinsmitglieder nun das Ziel, junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu aktivieren und in ihren Talenten zu fördern. Über demokratisch organisierte Bildungsangebote sollen sie in ihrer neuen Heimat die Möglichkeiten zur sozialen und politischen Teilhabe kennenlernen. sh
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